Influencer produzieren ihre Inhalte selbst
Influencer sind Kreative, Content-Produzenten, Fotografen, Models, Foto-Designer, Videoeditor und Social-Media-Experten in einer Person. Im Gegensatz zum klassischen Branded Content, übernimmt der Influencer bei einer Kooperation nicht nur die Distribution, sondern auch den kompletten Produktionsaufwand des Contents. Das bedeutet auch, dass du dich nur kaum um die Produktion deiner Inhalte kümmern musst. Lediglich benötigt der Influencer ein genaues Briefing mit allen Kriterien, die bei einer Influencer Marketing Kampagne eingehalten werden sollen. Wichtig ist dabei, dass der Influencer in seiner Kreativität nicht eingeschränkt wird. Denn er weiß am besten, wie ein Produkt oder eine Dienstleistung in seine Kommunikation eingebettet werden muss, damit diese authentisch bleibt. Somit bietet das Influencer Marketing eine effiziente Gelegenheit Content hochwertig und zielgruppengerecht zu produzieren.
Authentizität und Glaubwürdigkeit
Die größte Chance im Influencer Marketing sehen Unternehmen in der Produktion von authentischen und markenrelevanten Inhalten, welche dem potenziellen Konsumenten Vertrauen und Glauben schenken. Aktuelle Studien zeigen, dass 92 Prozent aller Konsumenten den Empfehlungen anderer Konsumenten mehr vertrauen, als den von Unternehmen produzierten Inhalten. Über 60 Prozent der jungen Erwachsenen sollen bereits Käufe auf Basis von Influencer-Empfehlungen getätigt haben. Diese Glaubwürdigkeit bei Influencer-Inhalten ist in der unterschiedlichen Beziehungsebene begründet. Während die Beziehung zwischen Unternehmen und Konsumenten primär auf kommerzieller und unemotionaler Ebene stattfindet, dreht sich die Beziehung zwischen Influencern und ihren Followern um gemeinsame Interessen und Themenbereiche. Die digitale Beziehung zu Influencern als anderen Konsumenten, die zwar auf ihrem Gebiet Experten sind und Aufmerksamkeit genießen, sich aber ansonsten als reale Menschen mit Wünschen, Träumen und Krisen präsentieren, erlaubt Konsumenten sich mit diesen Personen zu identifizieren und deren Meinungen zu internalisieren. Daher bietet sich das Influencer Marketing optimal für “echte Werbung” an, welche bei der Community gut ankommt.
Zugang zu speziellen Zielgruppen
Die drastischen Veränderungen in der Mediennutzung betreffen in erster Linie junge Zielgruppen. Diese verbringen beispielsweise inzwischen in etwa gleich viel Zeit auf Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube und Co. wie mit klassischen TV-Formaten. Dadurch wird das Erreichen von jungen Konsumenten mittels klassischer Werbung deutlich erschwert. Auch moderne Formen der Werbung im digitalen Umfeld, wie zum Beispiel Banner-Ads, verlieren durch die zunehmende Verbreitung von Ad-Blockern beständig an Bedeutung. Durchschnittliche Klick-Raten von weit unter einem Prozent reichen nicht mehr aus, um diese Zielgruppe wirksam zu erreichen. Aus Sicht von Unternehmen stellt Influencer Marketing in Anbetracht dieser Problematik einen Lösungsansatz dar, mithilfe dessen die eigene Markenbotschaft mit authentischen Inhalten verbunden werden kann und Aufmerksamkeit von den Konsumenten erhält. Abgesehen von Unternehmen mit einer jungen Zielgruppe, ist die Zusammenarbeit mit relevanten Influencern auch für Unternehmen in Nischenmärkten besonders attraktiv. Wo breit angelegte Medienkampagnen große Streuverluste aufweisen, lassen sich durch das Influencer Marketing mit den geeigneten Influencern zielgenau potenzielle Konsumenten im digitalen Umfeld ansprechen.
Messbarkeit des Erfolgs
Es gibt mehrere Gründe, warum Marken eine Influencer-Marketingkampagne durchführen. Die optimale Methode zur Messung Ihres ROI hängt davon ab, welche Ziele für eine bestimmte Influencer-Marketingkampagne gesetzt werden. Wie fast jeder andere digitale Marketingkanal, kann auch der Erfolg von Influencer-Kooperationen über soziale Netzwerke gemessen werden. Die Messgrößen können von reinen Brand-Awareness KPI´s wie z.B. Reichweite, Impressions bzw. Unique Views bis hin zu Absatzzahlen reichen. Grundsätzlich sind alle gängigen Tracking-Methoden ebenfalls auf das Influencer Marketing übertragbar. Um den Erfolg einer Influencer-Kooperation messbar zu machen, sind im Vorfeld klare Ziele und dessen Messtechniken notwendig. Hier eine Auswahl an gängigen Kennzahlen im Influencer Marketing, welche als Messungsgrundlage dienen sollen:
Brutto-Reichweite (Kumulierte Reichweite aller Follower der Influencer in einer Kampagne)
Impressionen (Impressionen geben an, wie oft Menschen den Beitrag eines Influencers hätten sehen können)
Views (Views geben an, wie viele Leute tatsächlich die Story/das Video gesehen haben)
Interaktionen/Engagements (z.B. Likes oder Kommentare auf einen Post des Influencers)
Clicks (Misst die Anzahl an Klicks auf einen gegebenen Link)
Sentiment Analyse (Misst die Stimmung der Follower auf einen bestimmten Post)
Conversions (Conversion gibt immer die Umwandlung eines Zustandes an. Zum Beispiel Umwandlung einer Suchanfrage zu einem Website-Click, oder Umwandlung von Interesse in einen Kauf durch Betätigen des Kaufbuttons etc.)
Content-Qualität (Qualitative Messung wie hochwertig der Content produziert wurde)
Repins (Eine spezielle Kennzahl von Pinterest. Diese Zahl gibt an wie oft ein Beitrag (Pin) von anderen Pinnern repint, also geteilt wurde)
Ein klarer Vorteil bei der Anwendung von Influencer Marketing ist vor allem, dass auf den Kanälen, Blogs, Podcasts und YouTube Inhalte von Influencern meist dauerhaft im Netz bestehen bleiben. Durch ihre hohe Sichtbarkeit werden die Inhalte sehr häufig aufgerufen, was auch den Influencern selbst viele Vorteile und viele Besucher bringt. Marken können auch so lange nach der Influencer Marketingkooperation von den Inhalten profitieren und sogar neue Leads oder Sales generieren. Auch wiederkehrende Events und Ereignisse wie z.B. Weihnachten, Ostern oder der Valentinstag können den passenden Inhalten erneute Sichtbarkeit bescheren. Bei Facebook, Instagram Story oder Snapchat sieht es aufgrund der Funktionsweisen etwas anders aus. Hier sind die Kooperationen meist nur von kurzzeitiger Dauer.