Influencer Marketing ist zur Zeit in aller Munde. Laut verschiedener Studien planen über 80 Prozent der Unternehmen, Influencer Marketing in ihre Strategie zu integrieren. Zudem schätzt Statista, dass die Werbeausgaben für Influencer in Deutschland bis 2024 die 600 Millionen Euro Marke deutlich überschritten wird, was im Zeitraum 2019 bis 2024 eine durchschnittliche Wachstumsrate von 23 % bedeuten würde. Doch wer genau ist eigentlich ein Influencer, was bedeutet Influencer Marketing überhaupt und wie nutzt man Influencer Marketing richtig?
Inhalt
- Definition Influencer Marketing
- Definition Influencer
- Vorteile im Influencer Marketing
- Themenfelder und Plattformen
- Zusammenarbeit mit Influencern
- Preismodelle im Influencer Marketing
- Herausforderungen im Influencer Marketing
- Influencer aus Deutschland
1. Definition Influencer Marketing
Martin Faltl definiert in der GfM Forschungsreihe Influencer Marketing wie folgt:
„Der wahre Kern von Influencer Marketing besteht darin, dass Marken und Influencer in gemeinsamer Regie Inhalte produzieren, die positive Konsequenzen für beide Parteien nach sich ziehen. Aus Sicht von Marken sind das in der Regel die Steigerung der Bekanntheit der Marke, die Verbesserung deren Images oder der Absatz bestimmter Produkte, während Influencer die Zufriedenstellung und Ausweitung ihres Publikums mittels qualitativ hochwertiger Inhalte anstreben.“
Im Gabler Wirtschaftslexikon schreibt Prof. Dr. Frank Deges über Influencer Marketing:
„Influencer-Marketing ist die Planung, Steuerung und Kontrolle des gezielten Einsatzes von Social Media-Meinungsführern und Multiplikatoren, um durch deren Empfehlungen die Wertigkeit von Markenbotschaften zu steigern und das Kaufverhalten der Zielgruppe positiv zu beeinflussen.“
Das Influencer Marketing kann thematisch als neuer Baustein des Content Marketings bzw. des Social-Media-Marketings eingegliedert werden. Es gibt bereits auch Influencer-Marketing-Formen welche bis in die Felder der Marktforschung bzw. des Sportsponsorings reichen und hier auch budgetiert werden.
2. Definition Influencer
Das Wort Influencer stammt vom Verb “influence”, was wiederum beeinflussen, einwirken, prägen, bedeutet. Doch was genau ist eigentlich ein Influencer? Es gibt eine große Anzahl an Influencer-Typen, welche zum einen durch die Höhe der Follower-Anzahl und zum anderen deren Themen- bzw. Interessensfelder beschrieben werden können.
Die Definition des Begriffs „Influencer“ geht allerdings bei Martin Faltl über die Follower-Anzahl hinaus und lautet wie folgt:
„Influencer sind kreative Individuen, die (1) regelmäßig öffentlich zugängliche Inhalte produzieren, die (2) bereit sind, dabei mit Marken zusammenzuarbeiten und (3) deren Inhalte Einfluss auf das Verhalten von Followern haben.“
Laut Faltl´s Definition fallen zum Beispiel diese Influencer-Typen unter den großen Überbegriff Influencer:
-
Celebrities (Einzelpersonen und Gruppen, die in der Öffentlichkeit stehen und einen sehr hohen Status in der Gesellschaft genießen z.B. Sportler, Schauspieler, Sänger etc.)
-
Politiker (Auch Politiker sind mittlerweile auf Social Media aktiv und tragen ihre Meinung nach außen)
-
Journalisten (Journalisten tragen ihre Meinung zum einen durch ihre Artikel, zum anderen durch ihre Meinung in den sozialen Medien in die Öffentlichkeit)
-
Blogger (Personen mit einflussreichen und unabhängigen Webseiten, sogenannten Blogs)
-
Fachexperten (Experten in ihrer Branche mit einer gewissen Reichweite)
-
Social-Media-Influencer (YouTuber, Instagrammer, TikToker etc., die durch ihre Aktivitäten in sozialen Netzwerken eine hohe Aufmerksamkeit erhalten)
-
Pinner (Content Creator auf Pinterest haben bereits einen eigenen Namen. Die sogenannten Pinner teilen in erster Linie visuelle Inhalte mit der gesamten Pinterest Community)
-
Tier-Influencer (Neben Menschen sind auch Tiere groß im Kommen. Gerade Hunde, Katzen und besondere Tiere sind aus Instagram nicht mehr weg zu denken)
Die Unterscheidung der Social-Media-Influencer in Unterkategorien wird häufig durch die Follower-Anzahl geprägt:
-
Mega-Influencer (Mega-Influencer besitzen einen Prominenten-Status und sind bereits im klassischen Testimonial-Geschäft unterwegs. Ihre Follower-Anzahl manifestiert sich häufig im siebenstelligen Bereich)
-
Macro-Influencer (Macro-Influencer sind meist in sozialen Netzwerken groß geworden und fokussieren sich häufig auf ein bis zwei Themenbereiche. Ihre Follower-Anzahl liegt zwischen 50.000 und 1.000.000)
-
Micro-Influencer (Micro-Influencer sind allgemeine Themen-/Branchen-Experten und befinden sich bei einer Follower-Anzahl zwischen 10.000 und 40.000 Follower)
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Nano-Influencer (Nano-Influencer sind meist interaktiv-freudige Nutzer mit einer Reichweite von unter 10.000 Follower. Durch ihre kleinen Accounts haben sie aber dafür eine sehr enge Bindung zu ihren Followern)
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Freunde & Familie (Im Prinzip ist jeder Mensch ein Influencer. Er gibt seine Erfahrung an Freunde und Familie weiter und kann dadurch die Meinung oder Kaufbereitschaft seines Umfeldes maßgeblich beeinflussen. Durch die hohe Bindung zu Freunden & Familie gelten diese Influencer als besonders vertrauenswürdig)
Je höher die Reichweite, desto geringer der Einfluss. Menschen, zu denen eine persönliche Bindung besteht, werden als besonders vertrauenswürdig eingestuft und können somit, auch mit geringerer Reichweite, großen Einfluss nehmen.
Jeder dieser Influencer-Kategorien können somit sowohl Vor- als auch Nachteile zugeteilt werden, wie folgende Tabelle zeigt:
Mega | Macro | Micro | Nano | Freunde | |
---|---|---|---|---|---|
Reichweite | Hoch | Bedeutend | Mittel | Gering | Sehr Niedrig |
Engagement Rate | Niedrig | Niedrig | Hoch | Sehr Hoch | Sehr Hoch |
Kosten | Hoch | Hoch | Mittel | Niedrig | Sehr Niedrig |
Streuverlust | Sehr Hoch | Hoch | Gering | Sehr Niedrig | Sehr Niedrig |
Professionalität | Hoch | Hoch | Hoch - Mittel | Niedrig | Niedrig |
Vor allem Micro-Influencer sind aufgrund ihrer Authentizität und hohen Aktivität besonders beliebt im Influencer Marketing. Micro-Influencer etablieren sich oft als Spezialisten in einem Interessensgebiet (z.B. Food) und können auf ihre treue Followerschaft bauen. Sie besitzen zwar weniger Follower, allerdings eine vergleichsweise hohe Interaktionsrate (Engagement Rate). Ihre Meinung wird als authentischer und glaubwürdiger wahrgenommen, was natürlich dem zu bewerbenden Produkt zu Gute kommt. Der Fit zwischen Marke und dem entsprechenden Micro-Influencer ist dementsprechend groß, was der Contentproduktion einen klaren Vorteil verschafft. Somit greifen vermehrt Unternehmen beim Einsatz von Influencer Marketing auf die sogenannten Micro-Influencer zurück.
Themenspezialisierte Influencer
Weiter gehört zur Influencer Definition, dass diese sich häufig speziellen Themen zuordnen. Hierzu zählen zum Beispiel:
- Food-Influencer
- Travel-Influencer
- Fitness-Influencer
- Fashion-Influencer
- Beauty-Influencer
- Tier-Influencer
- Podcast Influencer
Natürlich können diese Themen wiederum in spezielle Sparten gegliedert werden, wie z. B. Kaffee-Influencer.
Die Influencer Definition von Martin Faltl sollte als grundlegend verstanden werden, fragt man sich was ein Influencer überhaupt ist. Allerdings sollte klar sein, dass sich aufgrund der Vielfältigkeit im Social Media Bereich die Influencer Definition je nach Influencer-Typ und Themen-Sparte nochmals erweitern kann. Die klare Definition für das Wort Influencer gibt es also nicht. Es kommt darauf an, welche Art Influencer gesucht wird.
3. Vorteile im Influencer Marketing
Influencer produzieren ihre Inhalte selbst
Influencer sind Kreative, Content-Produzenten, Fotografen, Models, Foto-Designer, Videoeditor und Social-Media-Experten in einer Person. Im Gegensatz zum klassischen Branded Content, übernimmt der Influencer bei einer Kooperation nicht nur die Distribution, sondern auch den kompletten Produktionsaufwand des Contents. Das bedeutet auch, dass du dich nur kaum um die Produktion deiner Inhalte kümmern musst. Lediglich benötigt der Influencer ein genaues Briefing mit allen Kriterien, die bei einer Influencer Marketing Kampagne eingehalten werden sollen. Wichtig ist dabei, dass der Influencer in seiner Kreativität nicht eingeschränkt wird. Denn er weiß am besten, wie ein Produkt oder eine Dienstleistung in seine Kommunikation eingebettet werden muss, damit diese authentisch bleibt. Somit bietet das Influencer Marketing eine effiziente Gelegenheit Content hochwertig und zielgruppengerecht zu produzieren.
Authentizität und Glaubwürdigkeit
Die größte Chance im Influencer Marketing sehen Unternehmen in der Produktion von authentischen und markenrelevanten Inhalten, welche dem potenziellen Konsumenten Vertrauen und Glauben schenken. Aktuelle Studien zeigen, dass 92 Prozent aller Konsumenten den Empfehlungen anderer Konsumenten mehr vertrauen, als den von Unternehmen produzierten Inhalten. Über 60 Prozent der jungen Erwachsenen sollen bereits Käufe auf Basis von Influencer-Empfehlungen getätigt haben. Diese Glaubwürdigkeit bei Influencer-Inhalten ist in der unterschiedlichen Beziehungsebene begründet. Während die Beziehung zwischen Unternehmen und Konsumenten primär auf kommerzieller und unemotionaler Ebene stattfindet, dreht sich die Beziehung zwischen Influencern und ihren Followern um gemeinsame Interessen und Themenbereiche. Die digitale Beziehung zu Influencern als anderen Konsumenten, die zwar auf ihrem Gebiet Experten sind und Aufmerksamkeit genießen, sich aber ansonsten als reale Menschen mit Wünschen, Träumen und Krisen präsentieren, erlaubt Konsumenten sich mit diesen Personen zu identifizieren und deren Meinungen zu internalisieren. Daher bietet sich das Influencer Marketing optimal für “echte Werbung” an, welche bei der Community gut ankommt.
Zugang zu speziellen Zielgruppen
Die drastischen Veränderungen in der Mediennutzung betreffen in erster Linie junge Zielgruppen. Diese verbringen beispielsweise inzwischen in etwa gleich viel Zeit auf Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube und Co. wie mit klassischen TV-Formaten. Dadurch wird das Erreichen von jungen Konsumenten mittels klassischer Werbung deutlich erschwert. Auch moderne Formen der Werbung im digitalen Umfeld, wie zum Beispiel Banner-Ads, verlieren durch die zunehmende Verbreitung von Ad-Blockern beständig an Bedeutung. Durchschnittliche Klick-Raten von weit unter einem Prozent reichen nicht mehr aus, um diese Zielgruppe wirksam zu erreichen. Aus Sicht von Unternehmen stellt Influencer Marketing in Anbetracht dieser Problematik einen Lösungsansatz dar, mithilfe dessen die eigene Markenbotschaft mit authentischen Inhalten verbunden werden kann und Aufmerksamkeit von den Konsumenten erhält. Abgesehen von Unternehmen mit einer jungen Zielgruppe, ist die Zusammenarbeit mit relevanten Influencern auch für Unternehmen in Nischenmärkten besonders attraktiv. Wo breit angelegte Medienkampagnen große Streuverluste aufweisen, lassen sich durch das Influencer Marketing mit den geeigneten Influencern zielgenau potenzielle Konsumenten im digitalen Umfeld ansprechen.
Messbarkeit des Erfolgs
Es gibt mehrere Gründe, warum Marken eine Influencer-Marketingkampagne durchführen. Die optimale Methode zur Messung Ihres ROI hängt davon ab, welche Ziele für eine bestimmte Influencer-Marketingkampagne gesetzt werden. Wie fast jeder andere digitale Marketingkanal, kann auch der Erfolg von Influencer-Kooperationen über soziale Netzwerke gemessen werden. Die Messgrößen können von reinen Brand-Awareness KPI´s wie z.B. Reichweite, Impressions bzw. Unique Views bis hin zu Absatzzahlen reichen. Grundsätzlich sind alle gängigen Tracking-Methoden ebenfalls auf das Influencer Marketing übertragbar. Um den Erfolg einer Influencer-Kooperation messbar zu machen, sind im Vorfeld klare Ziele und dessen Messtechniken notwendig. Hier eine Auswahl an gängigen Kennzahlen im Influencer Marketing, welche als Messungsgrundlage dienen sollen:
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Brutto-Reichweite (Kumulierte Reichweite aller Follower der Influencer in einer Kampagne)
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Impressionen (Impressionen geben an, wie oft Menschen den Beitrag eines Influencers hätten sehen können)
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Views (Views geben an, wie viele Leute tatsächlich die Story/das Video gesehen haben)
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Interaktionen/Engagements (z.B. Likes oder Kommentare auf einen Post des Influencers)
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Clicks (Misst die Anzahl an Klicks auf einen gegebenen Link)
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Sentiment Analyse (Misst die Stimmung der Follower auf einen bestimmten Post)
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Conversions (Conversion gibt immer die Umwandlung eines Zustandes an. Zum Beispiel Umwandlung einer Suchanfrage zu einem Website-Click, oder Umwandlung von Interesse in einen Kauf durch Betätigen des Kaufbuttons etc.)
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Content-Qualität (Qualitative Messung wie hochwertig der Content produziert wurde)
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Repins (Eine spezielle Kennzahl von Pinterest. Diese Zahl gibt an wie oft ein Beitrag (Pin) von anderen Pinnern repint, also geteilt wurde)
Ein klarer Vorteil bei der Anwendung von Influencer Marketing ist vor allem, dass auf den Kanälen, Blogs, Podcasts und YouTube Inhalte von Influencern meist dauerhaft im Netz bestehen bleiben. Durch ihre hohe Sichtbarkeit werden die Inhalte sehr häufig aufgerufen, was auch den Influencern selbst viele Vorteile und viele Besucher bringt. Marken können auch so lange nach der Influencer Marketingkooperation von den Inhalten profitieren und sogar neue Leads oder Sales generieren. Auch wiederkehrende Events und Ereignisse wie z.B. Weihnachten, Ostern oder der Valentinstag können den passenden Inhalten erneute Sichtbarkeit bescheren. Bei Facebook, Instagram Story oder Snapchat sieht es aufgrund der Funktionsweisen etwas anders aus. Hier sind die Kooperationen meist nur von kurzzeitiger Dauer.
4. Kooperationsformen und Plattformen
Im Influencer Marketing gibt es unterschiedlichste Formate und Kooperationsformen. Die folgenden Beispiele sollen einen Einblick in diese Vielfältigkeit geben. Grundsätzlich ist im Influencer Marketing der Kreativität an Kombinationen und weiteren Formen keine Grenze gesetzt. Hier ein paar gängige Kooperationsformen:
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Post (Inhalte werden um ein Produkt herum erstellt und mit vorgegebenen Hashtags, Mentions bzw. Links versehen)
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Story (Inhalte werden per kurzem Videoclip mit der Community geteilt. Innerhalb der Story können Stickertaps oder Links eingefügt werden umso auf weitere Profile oder Internetseiten zu verweisen)
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IGTV (Hier können Videos mit bis zu 10 Minuten länge auf Instagram veröffentlicht werden)
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Unboxing (Produkte werden vor laufender Kamera ausgepackt und bewertet bzw. besprochen)
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Gewinnspiel (Das Produkt oder ein Produktpaket wird vorgestellt und am Ende an die Follower verlost)
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Tutorial (Es werden die Inhalte und Anwendungsmöglichkeiten eines Produktes aufgezeigt)
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Live Event (Der Influencer besucht ein Unternehmen, ein Event o.ä. und teilt seine Eindrücke mit seinen Followern)
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Rabattcode (Rabattcodes werden vom Influencer auf seinen Kanälen platziert. Damit lassen sich Umsätze optimal pro Influencer messen)
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Account Take-Over (Der Influencer übernimmt für einen gewissen Zeitraum den Account einer Marke und berichtet aus seiner Sicht von z.B. Produkteinführungen etc.)
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Brand Ambassador Program (Der Influencer übernimmt für einen vereinbarten Zeitraum die Rolle eines Markenbotschafters und wird somit zum Werbegesicht der Marke)
Doch auf welchen Social-Media-Plattformen spielen sich diese Kooperationsformen eigentlich ab?
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Instagram: Instagram ist wohl aktuell die beliebteste Plattform für Influencer Marketing Kampagnen. Durch ihre zahlreichen Funktionen bietet die zu Facebook gehörende Plattform eine ideale Spielwiese für Marketeers und Content Creators. Neben Funktionen wie Instagram Posts und Instagram Videos, besitzt Instagram auch Live-Funktionen wie z.B. Instagram Stories oder Instagram TV (IGTV), welche Kampagnen noch kreativer gestalten lassen.
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YouTube: Googles Social Media Plattform YouTube stellt die ideale Plattform für Videoformate wie z.B. Unboxing Videos dar. Anders als bei Instagram verhält sich die Plattform eher wie Google, da Inhalte aktiv gesucht werden. Allerdings besitzt YouTube ebenfalls inzwischen einige Funktionen mit Live-Charakter.
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Twitch: Vor allem im Bereich Gaming ist die Plattform Twitch ein klares Must-Have für jede Influencer Marketing Kampagne. Die Plattform hat sich in den letzten Jahren zu einer wahren Wunderwaffe in diesem Segment gemausert.
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TikTok: Die Plattform TikTok, ehemals auch Musical.ly genannt, ist eine mobile App, die sich auf gedrehte Kurzvideos konzentriert. Die Plattform bietet vor allem im Influencer Marketing einige Funktionen, die für Werbetreibende genutzt werden können. Das Publikum dieser Plattform ist extrem jung.
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Pinterest: Pinterest ist eine Art visuelle Suchmaschine. Anders als bei den bereits genannten sozialen Netzwerken, geht es bei Pinterest eher um Bildsprache ohne viele Worte. Die Fotos, hier Pins genannt, können auf die eigenen Pinnwände gepinnt werden und andere User können diese auch repinnen. Ziel ist es, einen Austausch zwischen den Usern über ihre Interessen und Hobbys zu generieren. Aktuell hat Pinterest über 322 Millionen aktive Nutzer. Gerade für den DACH-Markt ist Pinterest sehr interessant, da sich die Zielgruppen gezielt über ihre Interessen erreichen lassen. Auch für Unternehmen selbst ist ein professioneller Pinterest-Auftritt heutzutage wichtig und geht einher mit einer professionellen Influencer Kooperation.
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LinkedIn: Was früher als Businessplattform diente, ist längst zu einem sozialen Netzwerk geworden. Hier kann mit anderen Usern über aktuelle Branchenthemen ausgetauscht und diskutiert werden. Fachliteratur, wissenschaftliche Texte aber auch Meinungsäußerungen zu bestimmten Themen oder Produkten werden auf LinkedIn diskutiert.
Zusammenfassend ist hervorzuheben, wie viele Möglichkeiten sich im Influencer Marketing ergeben. Eine ausgeglichene Kombination dieser Formate und Kooperationsformen, bringt Schwung in eine Influencer Marketingkampagne. Vor allem kann dadurch der Community des Influencers einiges geboten werden, was nicht nur ihre Treue bestärkt sondern auch die Abonnentenzahl wachsen lässt. Als noch relativ junge Marketing Disziplin und die sich immer weiter entwickelnden technischen Möglichkeiten, wandelt sich Influencer Marketing vergleichsweise schnell. Neben den aktuell relevanten Social-Media-Plattformen ist zum Beispiel auch Influencer Marketing im Metaverse ein Thema mit dem sich Experten verstärkt beschäftigen.
5. Zusammenarbeit mit Influencern
Die Art und Weise, wie Marken mit Influencern zusammenarbeiten, kann aktuell je nach Unternehmen und Branche variieren. Dabei ist eine Entwicklung zu beobachten, die sich in vier Phasen unterteilen lässt. Diese Phasen unterscheiden sich in erster Linie durch eine Weiterentwicklung des Verständnisses der Influencer-Tätigkeit und der damit verbundenen Incentivierung der Influencer durch Unternehmen.
Phase 1: Hoffen auf Reziprozität
Der Anfang von digitalem Influencer Marketing lässt sich auf Blogs zurückführen, die für einige Jahre ab etwa 2004 rasant an Beliebtheit und Sichtbarkeit gewannen. In der Folge stellten Unternehmen Mitarbeiter unter dem Begriff „Blogger Relations“ ein. Die Aufgabe von „Blogger Relations“ bestand darin, für die jeweilige Marke relevante Blogger zu finden und diesen Produkte als Geschenke zukommen zu lassen. Anschließend entstand ein Effekt, den der Soziologe Marcel Mauss als direkte Reziprozität bezeichnete. Sobald eine Eröffnungsgabe ohne erkennbare Gegenleistung übertragen wird, lösen kulturell verankerte Normen beim Empfänger den Drang aus, eine Gegengabe zu übergeben. Im Falle von Bloggern bestand diese in Form von Artikeln, in welchen sie ihre Dankbarkeit gegenüber der Marke zum Ausdruck bringen konnten. Auch heute verfolgen einige Unternehmen diesen Ansatz der Incentivierung, insbesondere gegenüber Influencern mit kleineren Follower-Zahlen. Allerdings werden viele Influencer inzwischen mit Produkten überschüttet, sodass die Zusendung von gratis Produkten nur noch in wenigen Fällen zum gewünschten Ergebnis führt. Auch Marken nehmen zunehmend Abstand von dieser Form der Influencer Marketingkooperation, da diese bei der Zusammenarbeit mit Influencern kein Einfluss auf die Einbettung der Marke in die Inhalte haben.
Phase 2: Der transaktionale Ansatz
Anstatt Influencern ungefragt Produkte zukommen zu lassen, treffen viele Unternehmen inzwischen vertragliche Vereinbarungen mit Influencern für ihre Kooperationen. Dabei wird grundsätzlich neben der monetären Vergütung seitens des Unternehmens auch die Gegenleistung des Influencers innerhalb der Verträge festgehalten. Inhalte der Verträge sind unter anderem die Anzahl der Posts, die Prominenz der Marke innerhalb der Inhalte, die Verwendung bestimmter Hashtags oder Exklusivität innerhalb eines Produktsegments für den Zeitraum der Zusammenarbeit. Während einige Unternehmen die Influencer-Analyse sowie die Abwicklung der Kooperation selbst übernehmen, übertragen andere diese Aufgabe Spezial-Agenturen für Influencer Marketing. Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung sogenannter Influencer Marketing Plattformen, auf denen die Identifikation, Abwicklung und Messung von Influencer-Kooperationen vereinfacht werden soll. Insgesamt hat sich der transaktionale Ansatz aufgrund seiner Effizienz weitgehend etabliert.
Phase 3: Der relationale Ansatz
Im Gegensatz zum transaktionalen Ansatz verfolgt der relationale Ansatz eine langfristige und enge Beziehung mit relevanten Influencern. Dabei investieren Unternehmen bereits im Vorfeld viel Zeit, um sich damit aktiv in die Konversation innerhalb der jeweiligen Community einzubringen um damit ein authentisches Interesse an dieser bzw. am Influencer selbst zeigen. Wird eine längerfristige Zusammenarbeit zwischen Marke und Influencer eingegangen, so hat das Unternehmen die Möglichkeit den ausgewählten Influencer, im Rahmen von persönlichen Meetings, die eigene Marke bzw. die ihr zugrundeliegenden Werte zu vermitteln. Derartige Anlässe bieten die Möglichkeit mit Influencern in den direkten Dialog zu treten um die eigene Marke besser zu verstehen. Somit soll eine effizientere und authentischere Influencer Marketingkampagne ermöglicht werden.
Phase 4: Strategisches Co-Branding
Die steigende Professionalisierung von Influencer Marketing führt dazu, dass Marken beginnen Influencer als kleine „Start-ups“ zu betrachten. Neben der finanziellen Incentivierung und dem Aufbau einer persönlichen Beziehung, unterstützen Unternehmen ihre Influencer beispielsweise bei der direkten Produktion von Inhalten oder sogar eigenen Produkten. Das Unternehmen wird hierbei vom Influencer als enger Partner angesehen. Bei dieser Form der Influencer Marketingkooperation wird ein gemeinsames Wachstum angestrebt.
6. Preismodelle im Influencer Marketing
Häufig dreht sich im Influencer Marketing alles um die Frage: Was kostet eigentlich ein Influencer? Da diese Frage nicht pauschal beantwortet werden kann, erklärt das folgende Video einige gängige Preismodelle im Influencer Marketing.
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TKP (Tausender-Kontakt-Preis bedeutet Kosten die aufkommen, wenn 1.000 Follower eines Influencers erreicht werden sollen)
-
CPE (Cost-Per-Engagement stellt die Kosten pro Interaktion d.h. Like, Kommentar oder Klick dar)
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Affiliate (Die Bezahlung über Affiliate stellt eine Performance-orientierte Vergütung dar, welche ausschließlich bei Erreichung einer definierten Conversion z.B. Klick, Kauf etc. ausgezahlt wird)
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Tagessatz bzw. Jahreskooperation (Bezahlung auf Basis eines definierten und verhandelten Leistungsumfangs)
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Buy-Out (Erwerb von Rechten und Lizenzen an erstellten Inhalten für kommerzielle Zwecke)
-
Beitragsabhänging (Bei z.B. Blogbeiträgen hängt der Preis auch immer von Länge und Aufwand des Blogbeitrages ab)
Speziell kann man diese Preise auch nach den gängigen Influencer Marketing Plattformen aufschlüsseln:
Plattform | Preismodell | Richtwert |
---|---|---|
TKP | 25€ | |
TikTok | TKP | 18€ |
Pin | nach Vereinbarung | |
Youtube | TKP | 45-50€ |
Wie hoch am Ende der Preis pro Influencer ist, hängt stark von der Art des Influencers, der Anzahl und Form der Inhalte und der Langfristigkeit der Influencer Marketingkooperation ab. Detaillierte Informationen zu den verschiedenen Preismodellen im Influencer Marketing, findest du in unserem Artikel Preismodelle im Influencer Marketing.
7. Herausforderungen im Influencer Marketing
Identifikation geeigneter Influencer
Am Anfang jeder Influencer Marketingkooperation kommt die Frage auf, wie man die passenden Influencer für die eigene Marke findet. Hierbei stoßen Unternehmen häufig an ihre Grenzen, da sich eine manuelle Identifikation der kreativen Gestalter über die offiziellen Suchfunktionen der sozialen Plattformen als äußert aufwändig gestaltet. Eine Reihe innovativer Technologie-Start-ups, wie beispielsweise Reachbird.io, haben dieses Bedürfnis bereits erkannt und bieten inzwischen intelligente Lösungen an, mit deren Hilfe Influencer nach Themengebieten oder demographischen Charakteristika ihrer Follower gesucht werden können. Allerdings ist die Nutzung derartiger Influencer Marketing Tools aktuell noch nicht besonders verbreitet, sodass an dieser Stelle noch Potenzial besteht, die Arbeit von Marketeers effizienter zu gestalten.
Kreativer Freiraum vs. Kontrolle
Wie erwähnt, lässt sich der Erfolg durch von Influencern gestalteten Inhalten darauf zurückführen, dass Influencer ihre Follower bestens kennen und selbst als authentisch wahrgenommen werden. Um diese Vorteile zu erhalten, wird ein gewisses Maß an kreativem Freiraum benötigt, das ihnen erlaubt, Inhalte auf ihre Art und Weise zu gestalten. Dem gegenüber stehen Marken die seit jeher das Konzept der vollen Kontrolle verinnerlicht haben. Sie sind gewohnt die Identität und das Erscheinungsbild der Marke vorzugeben. Damit soll gewährleistet werden, dass sich die Wahrnehmung der Marke durch die Kunden, der vom Unternehmen definierten Markenidentität über die Zeit annähert. Die Spannung zwischen diesen beiden Ansätzen, zum einen kreativen Freiraum zu erlauben und zum anderen die Kontrolle über die Markenkommunikation zu behalten, kann nur schwer gelöst werden. Vielmehr müssen sich beide Seiten der anderen annähern. In der praktischen Umsetzung hat es sich bewährt, den Influencern die Kernwerte der Marke zu vermitteln, sowie einige absolute Tabus zu definieren. Ansonsten sollte der Influencer aber den notwendigen Freiraum erhalten, um authentische Inhalte für ein effizientes Influencer Marketing zu produzieren.
Organisationale Umsetzung
Wenn sich Unternehmen zu Influencer Marketingkooperationen entschließen, stehen sie vor der Entscheidung, diese selbst umzusetzen oder die Dienste einer Agentur in Auftrag zu geben. Beide Modelle des Influencer Marketings finden in der Praxis anklang, da sowohl die Anzahl der Influencer Marketing Agenturen, als auch der Stellenmarkt nach Influencer Marketing Managern zunimmt. Influencer selbst arbeiten entweder direkt mit Marken zusammen oder besitzen ein Management, welches bei administrativen Tätigkeiten wie z.B. Kommunikation, Verhandlungen oder Bezahlungen den Influencer unterstützen.
Grundsätzlich hat jedoch eine professionelle Abwicklung der Zusammenarbeit Priorität, sodass Unternehmen in Erwägung ziehen sollten, entweder erfahrene Influencer Marketing Manager zu rekrutieren oder eine Influencer Marketing Agentur zu beauftragen.
8. Influencer aus Deutschland
Instagram Influencer aus Deutschland
# | Instagram Name | Themenbereich |
---|---|---|
01 | @toni.kr8s | Sport |
02 | @m10_official | Sport |
03 | @lisaandlena | Musik & Lifestyle |
04 | @piawurtzbach | Lifestyle |
05 | @bastianschweinsteiger | Sport |
06 | @mterstegen1 | Sport |
07 | @marcinho11 | Sport |
08 | @manuelneuer | Sport |
09 | @bibisbeautypalace | Beauty |
10 | @mariogotze | Sport |
YouTube Influencer aus Deutschland
# | YouTube Name | Themenbereich |
---|---|---|
01 | @Kurzgesagt - In a Nutshell | Bildung |
02 | @HaerteTest | Entertainment |
03 | @Kinder Spielzeug Kanal | Kinder |
05 | @Ice Cream Rolls | Food |
06 | @Crazy Frog | Entertainment |
07 | @BibisBeautyPalace | Beauty |
08 | @Julien Bam | Entertainment |
09 | @SupriseJoe | Kinder |
10 | @The Voice Kids | Entertainment |
TikTok Influencer aus Deutschland
# | TikTok Name | Themenbereich |
---|---|---|
01 | @youneszarou | Content Creation |
02 | @lisaandlena | Musik & Lifestyle |
03 | @annacatify | Content Creation |
04 | @insecthaus_adi | Insekten |
05 | @falcopunch | Content Creation |
06 | @williwhey | Sport |
07 | @macrofying | Content Creation |
08 | @leomahalo | Sprayer |
09 | @tornado1261 | Pranks |
10 | @dalia | Lifestyle |
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