plantfluencer

Plantfluencer - Wie Pflanzenliebhaber Instagram erobern

Wer liebt es nicht im Garten zu entspannen, die Vögel zwitschern zu hören und einfach mal die Seele baumeln zu lassen? Schöne Pflanzen machen das Entspannungserlebnis dabei noch richtig idyllisch und zaubern auch in jeder Wohnung ein gemütliches und einladendes Flair. Leider hat nicht jeder die Möglichkeit die Natur im Garten zu genießen, weshalb für viele die eigenen vier Wände einfach zur grünen Oase umfunktioniert werden. Der Trend sich aus Platzgründen oder wenn aus finanzieller Hinsicht ein Garten undenkbar ist, die Pflanzen nach Hause zu holen macht auch vor der Social-Media-Welt nicht Halt. In diesem Zusammenhang taucht vermehrt der Begriff des „Plantfluencers“ auf. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Ausdruck und warum erfreuen sich Pflanzen so großer Beliebtheit auf Social Media? Dieser Artikel gibt dir die Antworten auf diese Fragen, zeigt dir zudem die beliebtesten Zimmerpflanzen und stellt die Top 5 Plantfluencer aus dem DACH-Markt vor.

Inhalt

  1. Plantfluencer - Definition & Ursprung

  2. Trendpflanzen 2021

  3. Top 5 Plantfluencer

  4. Übersichtstabelle

1. Plantfluencer - Definition & Ursprung

Der Begriff Plantfluencer ist eine Kombination aus „Plant“ und „Influencer“. Letzteres ist schon länger in aller Munde. Die Meinungsmacher auf den sozialen Netzwerken sind bereits zu einem festen Bestandteil der Onlinewelt geworden und zählen auch bei vielen Unternehmen bereits zum Standard-Marketing-Repertoire. Kennzeichnend für die Content Creator ist, andere User mit ihren Beiträgen zu beeinflussen, wobei vor allem regelmäßige, authentische und glaubwürdige Postings Erfolg versprechen. Unter dem Marketing-Aspekt sollen die Follower vor allem auf bestimmte Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam gemacht werden und mit Hilfe des Influencers höhere Umsätze erzielt werden.

Mehr dazu: Influencer Marketing – Definition, Vorteile & Herausforderungen

Dass es Influencer in den unterschiedlichsten Branchen gibt und auch Nischengebiete bereits umfassend abgedeckt sind, ist erkennbar, da beinahe zu jeder Begrifflichkeit Beiträge zu finden sind. Auch Wortzusammensetzungen, welche die Branche des Influencers enthalten, sind nicht neu, wie Sinnfluencer & Finfluencer beweisen. Im Falle der Plantfluencer verrät das englische Wort „Plant“, welches übersetzt „Pflanze“ bedeutet, dass hier vor allem Pflanzen thematisiert werden. Schaut man sich die Accounts sog. „Plantfluencer“ genauer an, fällt auf, dass vor allem Zimmerpflanzen in den Fokus gerückt werden.

Wann genau der Begriff „Plantfluencer“ entstanden ist, kann nicht eindeutig gesagt werden, jedoch ist der Ursprung auf das Phänomen des „Urban Jungle“ (dt. Stadtdschungel) zurückzuführen. Diese Bewegung wurde 2013 von den beiden Bloggern Igor Josifovic und Judith de Graaff geprägt, indem sie den Hashtag #urbanjungle ins Leben riefen. Dieser verzeichnet aktuell (06/21) rund 6,8 Millionen Beiträge auf Instagram, was die große Beliebtheit des Zimmerpflanzen-Hypes bestätigt.

Zudem veröffentlichten die beiden Trendvorreiter 2018 ein gemeinsames Buch namens „Urban Jungle – Wohnen in Grün: Dekorieren und stylen mit Pflanzen“, welches in zehn Sprachen erhältlich ist und zeigt, dass der Trend über Ländergrenzen hinweg besteht. Ihr gemeinsamer Instagram Account @urbanjungleblog verzeichnet 1,2 Millionen Follower und sammelt unterschiedliche Beiträge von Plantfluencern aus der ganzen Welt. Für Pflanzenliebhaber also auf jeden Fall einen Besuch wert.

Der Content, den Plantfluencer auf ihren Social Accounts präsentieren dreht sich fast ausschließlich um Pflanzen und alles was dazugehört. Sie zeigen, wie man in der eigenen Wohnung, egal wie klein diese ist, grüne Mitbewohner perfekt in Szene setzt, geben dabei wertvolle Tipps zu deren Pflege und dienen somit als kreative Inspirationsquelle.

Neben dem Wohlfühleffekt, welche die Zimmerpflanzen der Stadtbleibe ohnehin schon verleihen, reinigen sie zudem die Luft. Natürlich bedarf es für die perfekten Zimmerpflanzen auch der richtigen Produkte. Auch Plantfluencer können Teil von Influencer-Marketing-Kampagnen sein, wobei in Zusammenarbeit mit Unternehmen vor allem Produkte wie Düngemittel, stylische Übertöpfe oder sogar Bewässerungsanlagen auf der Liste stehen.

2. Welche Rolle spielt Influencer Marketing im Marketing Mix?

Influencer Marketing kann den Marketing Mix jedes Unternehmens bereichern. Wie Umfragen zeigen, ist Influencer Marketing schließlich glaubwürdiger als die klassische Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und gängiges Content-Marketing. Das liegt vor allem an den starken Vorzügen von Influencer Marketing: Bekannte Influencer können mit ihrer oftmals hohen Reichweite von bis zu mehreren Millionen Menschen mit einem breiten Publikum auf ganz natürliche Weise kommunizieren. Doch gutes Influencer Marketing bringt noch mehr Vorteile: So können Influencer auch als kreative Inspiration für Unternehmen dienen. Vor allem, wenn Influencern Freiheit in der Umsetzung der Produktplatzierung gelassen wird, können Unternehmen viel von ihnen darüber lernen, was bei der relevanten Zielgruppe gut ankommt und welche Argumente hier überzeugen. Es macht daher Sinn, die klassischen Komponenten im Marketing Mix, also PR, Werbespots, Anzeigen und co. durch Influencer-Marketing zu ergänzen. Da Letzteres auf Empfehlung und Vertrauen basiert und das Unternehmen nicht aus eigener Perspektive wirbt, sondern die Marke von einem externen Experten positiv dargestellt wird, erreicht das werbende Unternehmen größere Glaubwürdigkeit bei der relevanten Zielgruppe. Mit dieser Komponente fügen Unternehmen also eine wertvolle, zweite Perspektive in ihren Marketing Mix ein, der ihnen wichtige Wettbewerbsvorteile verschaffen kann.

3. Tipps & Tricks für Influencer Marketing

Doch wie genau gelingt die Integration von Influencer-Marketing in den bestehenden Marketing Mix am besten? Folgende Schritte gilt es hier zu beachten.

1. Influencer auswählen

Zunächst sollten Unternehmen festlegen, welches Produkt sie bei einem Influencer platzieren wollen und welcher Influencer dafür in Frage kommt. Ein wichtiges Kriterium ist hier die Reputation des Influencers. Ist der Influencer bereits durch negatives Verhalten in der Öffentlichkeit aufgefallen, kann die Marke des Unternehmens durch seine Werbung auch Schaden nehmen. Eine tiefe Recherche der Biographie der jeweiligen Person ist also sinnvoll. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der Brandfit des Influencers. Der Influencer sollte sich mit Produkten aus der Branche des Unternehmens auskennen und befasst haben – dies stellt zugleich sicher, dass das Publikum des Influencers zur relevanten Zielgruppe gehört. Ein drittes Kriterium ist schließlich die Authentizität des Influencers: Es empfiehlt sich, darauf zu achten, dass die jeweilige Person nicht für alle möglichen Produkte und Marken Werbung macht oder Empfehlungen ausspricht, sondern zumindest einigermaßen spezialisiert, etwa auf den Produktbereich Beauty, ist. Ansonsten leidet die Glaubwürdigkeit des Influencers und damit auch die der eigenen Marke. Mehr dazu

2. Kanäle und Content besprechen

Ist der Influencer ausgewählt und für eine Zusammenarbeit bereit, gilt es, die Produktpräsentation zu besprechen. In der Regel sind gerade sehr bekannte Influencer an einer möglichst wenig regulierten Zusammenarbeit interessiert, in der sie das Produkt so bewerben können, wie sie es möchten. Ein intensiver Austausch über die Vorstellungen des Unternehmens und des Influencers sind daher wichtig. Dringend vermieden werden sollte eine schlichte Anforderungsliste, die aufführt, wie genau der Influencer das Produkt zu präsentieren und sich zu verhalten hat. Schließlich handelt es sich bei Influencern um Experten und Content Creator, nicht um reine Werbeflächen. Einige Dinge, die in dieser Verhandlungsphase festgelegt werden sollten, sind unter anderem die Kanäle, auf denen der Influencer sich für die Marke einsetzen sollte, das zu bewerbende Produkt sowie die Frequenz und Dauer der Werbung. Mehr dazu

3. Reportings und Erfolgsanalysen durchführen

Bei Influencer-Marketing, ebenso wie bei anderen Maßnahmen im Marketing Mix, sollten Unternehmen dringend Erfolgsanalysen durchführen: Hat die Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Influencer relevante Kennzahlen wie die Verkäufe des Produkts oder die Zugriffe auf die eigene Website positiv beeinflusst? Wird die eigene Marke dadurch positiver von der relevanten Zielgruppe wahrgenommen? Qualitative und quantitative Untersuchungen können Aufschluss darüber geben, ob das Influencer-Marketing erfolgreich war, welche Kooperationen am gewinnbringendsten waren und welche Kanäle am besten funktionieren. Mehr dazu

4. Fazit: Influencer sind keine Werbetafeln – sondern Menschen

Influencer-Marketing hat heute großes Potenzial, das es zu einem wertvollen Bestandteil des Marketing Mix vieler Unternehmen macht. Um jenes Potenzial voll ausschöpfen zu können, sollte den Akteuren jedoch stets bewusst sein, dass es sich bei Influencern um kreativ und geschäftlich orientierte Personen und keine zu bespielenden Werbeflächen handelt. Kenntnis des Influencers, Respekt vor seiner bzw. ihrer Arbeit und Offenheit gegenüber der eigenständigen Umsetzung der Produktplatzierung sind daher wichtige Voraussetzungen. Wer zu sehr versucht, das Verhalten des Influencers vorzugeben, der riskiert nicht nur, dass viele Kooperationen gar nicht erst zustandekommen, sondern auch, dass der Influencer im Falle einer Zusammenarbeit unauthentisch wirkt. Unternehmen, die hingegen auf eine langfristige Beziehung auf Augenhöhe setzen und dem Influencer die nötige Freiheit lassen, die er braucht, um seiner Arbeit sinnvoll nachzugehen, gewinnen die Sympathien von Influencern auf natürliche Weise und können somit auf ihre echte Unterstützung setzen.

Möchtest Du mehr erfahren?