Im Jahr 2021 veranstaltete das Aspen Institute Deutschland insgesamt vier Veranstaltungen im Rahmen der Workshop-Reihe zum Thema „Engaging German Influencers“ mit wichtigen Akteuren des digitalen Informationsökosystems.
Influencer spielen eine immer wichtigere Rolle als Agenda-Setter und Informationsvermittler und mit ihrer wachsenden Bedeutung im Informationsökosystem geht zugleich eine wachsende Verantwortung einher. Vor allem im Hinblick auf Wahlen können sie auch Einfluss auf das politische Verhalten in ihrer jeweiligen Community ausüben. Die Corona-Pandemie hat zu einer starken Zunahme an Fake News, Verschwörungsmythen und Desinformationskampagnen geführt, die sich insbesondere online und auf Social-Media-Plattformen manifestieren. Vor diesem Hintergrund ist es mehr denn je notwendig, deutsche Influencerinnen und Influencer, politische Entscheidungsträger und Medienvertretende sowie die Zivilgesellschaft zu einem konstruktiven Dialog rund um Demokratieverständnisfragen, (Plattform-) Regulierung, ethische Mediennutzung und Desinformation ins Gespräch zu bringen. Durch diese Dialogplattform sollte unter anderem ein Beitrag zu einem faktenbasierten, politischen und gesellschaftlichen Online-Ökosystem geleistet werden.
Zum Start der Workshop Reihe konnte vor allem auf die grundlegenden Fragen hinsichtlich der Rolle von Influencern, klassischen Gatekeeper-Medien, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Politikern in Demokratien eingegangen werden. Dazu gehört neben der Einschätzung der eigenen Rolle auch ein Blick auf die damit einhergehende Verantwortung gegenüber Followern, Lesern und Wählern. Die eigenen Erfahrungen mit Fake News und Desinformationskampagnen – vor allem vor und während Wahlkampfphasen – in den jeweiligen Communities der Influencer boten hierbei eine wertvolle Diskussionsgrundlage. Darüber hinaus wurde auch den Einschätzungen und Meinungen der teilnehmenden Stakeholder aus Politik, Medien, Wissenschaft und Zivilgesellschaft eine Plattform geboten. So konnte eine konstruktive Diskussionsatmosphäre geschaffen werden, von der alle Seiten profitierten. Mit jeder weiteren Veranstaltung gingen die Themen mehr in die Tiefe und haben sich einzelnen Problemen und Lösungsansätzen gewidmet.
So lag der Fokus der vierten Veranstaltung auf den vier zentralen Themen, die sich in den vorangegangenen Treffen herauskristallisiert hatten: Fehlinformationen, Hassreden im Internet, Formen der Diskriminierung und Verschwörungstheorien und der Umgang damit. Ziel des Workshops war es, Empfehlungen für politische Entscheidungsträger, Medienvertreter und Tech-Akteure zu entwickeln.
Vor dem Hintergrund der neu gebildeten Bundesregierung in Deutschland ging es im internen Teil des Workshops darum, Handlungsempfehlungen für die Bundesregierung, die großen Gatekeeper und Tech-Plattformen sowie Influencer und Content Creator zu entwickeln. Im zweiten Teil des Workshops diskutierten die Teilnehmer mit zwei Politikern über die zukünftige Digitalpolitik der neuen Bundesregierung.