Die neuen Social Media Plattformen

###Viel Bewegung bei den Social Media Plattformen!

Social Media gehörte wohl zu den wenigen Gewinnern der weltweiten Corona-Pandemie 2020. Durch Ausgangssperren und die Schließung vieler Betriebe, Cafés und sonstigen Treffpunkte ans Haus gefesselt, haben sich viele Menschen in aller Welt an die Social Media Plattformen gehalten, um sich die Zeit zu vertreiben und mit anderen in Kontakt zu bleiben. Darüber hinaus hat sich Social Media wieder einmal als wichtiger Faktor für soziale Entwicklungen erwiesen. So hat sich die vielbeachtete neue Protestbewegung in den USA und anderswo zum größten Teil auf Social-Media-Plattformen organisiert.

Seit Beginn des Jahres war also viel los auf den Kanälen und was für einzelne Plattformen gilt, lässt sich auch über die ganze Branche sagen. Die Welt der Social Media ist beständig in Bewegung und es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht eine neue App an den Start geht, die nach Expertenmeinung das Zeug hat, zum neuen Stern am Himmel des Influencer Marketings zu werden. Stichwort Influencer Marketing: Natürlich sind Social Media Plattformen, die neu auf dem Markt sind, weit davon entfernt, eine Reichweite wie Facebook, Instagram oder YouTube zu erreichen. Sie deswegen jedoch von vornherein als ungeeignet für das Influencer Marketing abzuschreiben, wäre ein schwerer Fehler. Denn oftmals bieten gerade die neueren und noch im Wachstum befindlichen Social Media Plattformen eine außerordentlich genaue Ausrichtung auf bestimmte Zielgruppen, was sie wiederum ausgesprochen attraktiv für das Online-Marketing macht. Zudem bieten sie oft wertvolle Hinweise auf Trends und genau darum geht es ja mehr oder weniger bei Social Media.

Mehr zu Influencer Marketing in Krisen-Situationen am Beispiel Covid-19

Inhalt

  1. TikTok: Neues Zeitalter von Social Media
  2. Instagram Reels: TikTok made by Facebook
  3. Caffeine: Twitch für Nicht-Nerds
  4. Steemit: Kombination von Bewährtem
  5. Houseparty: Der Corona-Hit
  6. Mapify: Mehr als schöne Reisefotos
  7. Fazit

1. TikTok: Neues Zeitalter von Social Media

TikTok ist der lebende Beweis für die Entwicklung von Trends im Bereich Social Media. Unter den Social Media Plattformen ist TikTok derzeit in aller Munde und die Plattform ist auch von großer Bedeutung für alle, die sich mit dem Influencer Marketing beschäftigen. Neben der explosiv angestiegenen Reichweite und der ziemlich genauen Ausrichtung der Plattform auf Teenager und junge Erwachsene, fallen bei TikTok gleich zwei Trends auf, die im Bereich Social Media ihre Spuren hinterlassen dürften. Zum einen zeigt sich hier, dass Inhalte immer schneller konsumiert werden und der Sprung von einem Inhalt zum nächsten immer kürzer wird. Das ist auf jeden Fall ein Trend, der auch schon auf anderen Social Media Plattformen zu beobachten war und der für das zukünftige Influencer Marketing eine wichtige Rolle spielen wird. Und zum anderen hat TikTok das bisher übliche Follower-Prinzip deutlich entschärft. Statt vorrangig die Inhalte zu konsumieren, die von abonnierten Kanälen gepostet werden, bewegt sich ein User bei TikTok deutlich freier über die Plattform und kann so leichter neue Entdeckungen machen - aus Marketing-Sicht ein klarer Pluspunkt.

Mehr über TikTok

2. Instagram Reels: TikTok made by Facebook

Facebook mag im Vergleich mit anderen Social Media Plattformen inzwischen ein wenig behäbig erscheinen, aber das bedeutet nicht, dass der Branchenprimus die Zeichen der Zeit verschläft. Das eher glücklose Projekt Lasso, das die TikTok-User mit nahezu identischer Funktionalität anlocken sollte, wurde zwar nach nur rund zwei Jahren wieder eingestampft, dafür aber hat Instagram eine Erweiterung bekommen, die in dieselbe Richtung zielt. Instagram Reels lässt den User die ohnehin schon sehr beliebten Stories künftig mit Musik unterlegen, wozu eine große Datenbank zur Verfügung steht. Immerhin ist Instagram einer der Platzhirsche von Social Media mit gewaltiger Reichweite - und es hat mit den Stories bereits bewiesen, dass es einem aufstrebenden Newcomer wie damals Snapchat einen großen Teil des Wachstums wegnehmen kann.

3. Caffeine: Twitch für Nicht-Nerds

Twitch war ein gutes Beispiel dafür, wie Social Media sich Märkte schafft, von denen niemand so recht geahnt hatte, dass sie überhaupt existieren. Twitch ist nach wie vor erfolgreich, bleibt aber im Bewusstsein der Online-Community mehr oder weniger in der Gaming-Ecke verortnet. Caffeine, das im Januar 2018 gestartet ist, unternimmt den Versuch, das Prinzip des Livestreamings für jedermann einer breiteren Nutzerschicht zuzuführen und das ist im Sinne des Influencer Marketings sicher eine interessante Sache. Die Social Media Plattform hat beachtliche Summen von Investoren eingestrichen und hat damit eigentlich alle Voraussetzungen, um am Markt für Furore sorgen zu können. Gemessen daran bleibt der Zuspruch der User bisher recht gering, aber Caffeine hat durchaus das Zeug dazu, zumindest noch ein gutes Stück des Rückstands auf Twitch aufzuholen. Caffeine Starbildschirm App: Caffeine

4. Steemit: Kombination von Bewährtem

Manchmal liegt die Innovation in Social Media nicht in irgendeinem ganz neuen Konzept, sondern einfach in der Kombination aus bewährten Elementen. Diesen Weg jedenfalls schlägt Steemit ein, das im Jahr 2016 gegründet worden ist. Die Social Media Plattform bietet Platz zum Micro-Bloggen und für Communities im Stile von Reddit, das sich mit einem überaus simplen Prinzip in der ersten Reihe von Social Media festgesetzt hat. Steemit übernimmt diese simple Idee und mischt dem die entschieden komplexere Welt der Kryptowährungen hinzu. Das Prinzip ist, dass gute Community-Beiträge mit guter Userbewertung mit so einer Währung, dem STEEM, belohnt werden sollen. Was wie ein gutes Rezept klingt, um guten user-generierten Content auf die Plattform zu bekommen, ist natürlich auch mit gewissen Risiken behaftet und kann auch nach hinten losgehen. Wenn nur noch das gepostet wird, was garantiert richtig gut bei der Community ankommt, dann geht der Sinn von Social Media schnell verloren. Die Idee hinter Steemit ist vielversprechend, doch es wird ein gutes Management und Community Management brauchen, um aus der Plattform einen Magneten für User und Influencer zu machen.

5. Houseparty:

Zu Beginn der Coronazeit landete die 2016 gelaunchte App „Houseparty“ plötzlich wieder in den Top 10 der App-Stores. Die App für Gruppenvideo-Telefonie hatte besonders in Zeiten von Social Distancing und Quarantäne ihr hoch. Hier war es den Menschen wichtiger denn je mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben. In Zeiten von Corona trifft Houseparty den Nerv der Generation Z und erleichtert ihr Leben. Die können so weiterhin „gemeinsam Abhängen“, Minigames spielen und Videos austauschen. Die Nutzer von Houseparty sind aktuell recht jung… aber so war es bei TikTok zu Beginn ebenfalls. Houseparty bringt großes Wachstumspotential mit und kann auf lange Sicht auch für Influencer sowie Influencer Marketing interessant werden.

6. Mapify: Mehr als schöne Reisefotos

Die noch recht neue App Mapify verbindet vor allem zwei Themen die auf Social Media relevant sind: Reisen und Community. Auf Mapify können Reisende ihre schönsten Reisefotos teilen, aber anders als bei Instagram wird der genaue Standort des Bildes geteilt und kann zu einer „Roadmap“ hinzugefügt werden. So können andere Reisende sich bei der Planung ihrer nächsten Reise oder auch einem Kurzausflug inspirieren lassen. Genaue Nutzerzahlen gibt Mapify nicht bekannt. Stand 2017 war allerdings Nutzerzahlen im sechsstelligen Bereich.

Viele bekannte Reise-Influencer, die auf Instagram groß geworden sind, sind inzwischen auf der Plattform aktiv. Eine Zusammenarbeit mit Influencern auf Mapify kann besonders für Tourismus-Regionen und Reiseanbieter interessant sein. Mapify Starbildschirm App: Mapify

7. Fazit: Potential im Influencer Marketing

Regelmäßig werden neue Socia-Media-Plattformen gelauncht. Doch bevor Influencer Marketing auf diesen interessant wird, muss hier eine starke und aktive Community wachsen. Denn ohne aktive Community - auch keine erreichbare Zielgruppe. Dennoch sollten neue Plattformen nicht ignoriert werden, wie es zum Beispiel lange bei TikTok der Fall war. Denn einige bieten schon recht früh Potential für verschiedenste Branchen und Unternehmen verschenken oft ihre mögliche “First Mover”- Position, indem sie zu lange warten. Daher sollte TikTok vor allem für Unternehmen mit einer jungen Zielgruppe schon längst Teil der Strategie sein. Reels sollten Unternehmen im Rahmen ihrer eigenen Kommunikation und über Influencer einbinden.

Caffeine, Steemit, Houseparty und Mapify: Diese Plattformen sind sehr nischig, daher sollte sich jedes Unternehmen diese genau ansehen und persönliche Potentiale entdecken.

Überblick: neue Social Media Plattformen

# Social-Media-Plattform Nutzerzahlen Medium
01 TikTok 800 Mio. Nutzer weltweit (Kurz-) Videos
02 Instagram Reels 1 Mrd. monatlich aktive Nutzer weltweit Foto & Video
03 Caffeine k.A. Live-Stream
04 Steemit ca. 1,2 Mio. Nutzer weltweit Blog
05 Houseparty k.A. Gruppen-Videochat
06 Mapify >100.000 Nutzer (Stand: 2017) Foto (Travel)

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