Social Advertising im Influencer Marketing

Jeder hat sie schon einmal auf Instagram, Facebook und Co. gesehen: Werbeanzeigen für Produkte oder Marken. Die Werbeanzeigen passen hierbei immer perfekt in den Feed, um nicht sofort als Werbung erkannt zu werden und gehen genau auf die Interessen der Konsumenten/-innen ein, doch kaum ein Nutzer weiß was hier eigentlich dahintersteckt. Ebenso wissen viele Influencer, Brands und Agenturen auch nicht, welchen Nutzen sie aus den Paid-Formaten der sozialen Medien ziehen können und wie man am besten an den Service des Social Advertisings herangeht. Mit dem folgenden Artikel möchten wir nun Licht in den Bereich Social Advertising (auch Social Ads genannt) bringen.

Inhalt

  1. Was genau sind Social Ads?
  2. Die Mechanik hinter Werbeanzeigen
  3. Die verschiedenen Formate von Social Ads
  4. Auf welchen Plattformen werden Social Ads angeboten?
  5. Welche Vorteile entstehen für Brands/Agenturen
  6. Welche Vorteile entstehen für Influencer?
  7. Wie integriert Reachbird Social Ads in seine Influencer Marketing Kampagnen - Ein Kurzinterview mit unserer Social Paid Expertin Nicole Pasternak
  8. Fazit

1. Was genau sind Social Ads?

Social Advertising bzw. sogenannte Social Ads sind auch eigentlich genau das, was sie aussagen – Werbeanzeigen im Social Web. Ähnlich wie Plakat- oder Fernsehwerbung sollen sie den Betrachter zum Kauf bringen oder zumindest das Interesse für ein Produkt oder eine Marke wecken. Das Produkt wird hierbei bestmöglich präsentiert und mit den wichtigsten Infos versehen, sodass der Betrachter auf einen schnellen Blick alle wichtigen Informationen sieht. Social Ads sind nämlich auch eher kurzlebige Werbemittel, werden meist innerhalb weniger Sekunden konsumiert und müssen somit schnell das Interesse des Betrachters wecken. Anders als bei klassischer Plakat- oder Fernsehwerbung haben die Social Ads aber einen entscheidenden Vorteil – es kann genau bestimmt werden, an wen sie ausgespielt werden.

2. Die Mechanik hinter Werbeanzeigen

Mithilfe von Social Ads kann eine zuvor definierte Zielgruppe mit dem für sie passenden Inhalt bespielt werden. Das Ganze funktioniert über Daten im Internet und Nutzerverhalten, welches von den Internetplattformen genau analysiert wird. Die Brand muss nur wissen, welche die ideale Zielgruppe darstellt. Weiß sie es noch nicht, kann sie aber natürlich auch testen.

Die Social Media-Plattformen, allen voran Meta, haben hierfür ganze Systeme und Künstliche Intelligenzen geschaffen, um Social Advertising messbar und profitabel zu machen. Dem Nutzer (in diesem Fall Brand, Agentur oder Privatperson) werden eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten gegen eine gewisse Geldsumme geboten. Der Konsument erhält im Gegenzug maßgeschneiderte Werbung, passend auf seine Bedürfnisse und Interessen zugeschnitten. Während der Ausspielphase der Social Ads kann der Erfolg stetig gemessen, bewertet und die Werbeanzeige angepasst werden. Ebenso gibt es mittlerweile viele Kurse und Hilfsangebote für Einsteiger, sodass jeder seine Performance verbessern kann.

Weiter hat der Nutzer die Möglichkeit die Werbeanzeige mit Links zu hinterlegen, um den Konsumenten an ein bestimmtes Ziel zu lotsen. Hierbei kann durch verschiedene vorher eingerichtete Pixel auch ganz genau gemessen werden, welchen Weg der Nutzer nach der Werbeanzeige einschlägt. Ideal also, um das Kundenverhalten besser zu verstehen oder Schwachstellen zu erkennen.

3. Die verschiedenen Formate von Social Ads

Die Social Ads passen sich ideal den Bedürfnissen der Konsumenten und Nutzer an, deshalb gibt es hier auch eine Vielzahl an verschiedenen Möglichkeiten, die Werbeanzeigen zu gestalten. Je nach Plattform können diese natürlich noch einmal variieren. Wir beziehen uns im Folgenden nun auf die Hauptplattform Meta und den Social Ads auf Facebook und Instagram.

Zunächst werden bei den Werbeanzeigen die Buchungsarten unterschieden, also wie der später definierte Betrag ausgegeben werden soll. Hierbei gibt es zwei Optionen:

Auktion Hier wird am Bieterverfahren von Facebook teilgenommen. Man setzt ein gewisses Budgetlimit und einen Zeitrahmen fest und nimmt so am Bieterverfahren teil. Je nach Konkurrenz, Budget usw. erzielt man dann meine Preise. Diese können vorher nicht direkt definiert werden.

Reichweite und Frequenz Bei Reichweite und Frequenz können Kampagnen vorab gebucht und so besser vorhergesagt werden. Die Methode sorgt also für eine Auslieferung mit vorhersehbaren Werten für die KPIs Reichweite und Impressionen. Diese Funktion steht allerdings nicht jedem Werbetreibenden zur Verfügung.

Danach kann das Kampagnenziel ausgewählt werden. Hierbei wird in 3 Hauptkategorien mit mehreren Unterkategorien unterschieden. Hier wird das genaue Ziel der Ad definiert:

Bekanntheit

  • Markenbekanntheit
  • Reichweite

Abwägung

  • Traffic
  • Interaktionen
  • App-Installationen
  • Videoaufrufe
  • Leadgenerierung
  • Nachrichten

Conversion

  • Conversions
  • Katalogverkäufe
  • Store Traffic

4. Auf welchen Plattformen werden Social Ads angeboten?

Die Social Media-Plattformen haben schnell verstanden, dass ohne zugeschnittene Werbung auf die Konsumenten nicht viel passieren wird. Somit haben nahezu alle Anbieter in irgendeiner Form auch bezahlte Werbeanzeigen und Banner integriert. Hier die bekanntesten Plattformen in Deutschland:

Facebook & Instagram Meta war der Vorreiter der Social Ads und hat mit seinem eigenen Programm, dem Facebook Business Manager, einen Hub geschaffen, in dem für die Plattformen Facebook, Instagram und sogar WhatsApp, passgenaue Werbeanzeigen erstellt werden können. Hierbei hat man eine Vielzahl an verschiedenen Einstellungen und Formate zur Auswahl und kann somit jeden Nutzer erreichen. Mittlerweile kann man die Inhalte der Anzeigen auch individuell vorab oder direkt im Business Manager gestalten. Durch sogenannte Dynamic-Ads hat man ebenso eine Vielzahl an verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten von Text- und Bildelementen und kann den Produktkatalog eines Onlineshops integrieren, sodass User direkt über die Ads einkaufen können.

TikTok TikTok hat in Sachen Social Ads auch schnell nachgezogen. Auch TikTok hat einen eigenen Manager zum Einstellen der Social Ads. Die Einstellungsmöglichkeiten der Zielgruppe sind sehr ähnlich zu den Einstellungen beim Facebook Business Manager. Aktuell gibt es noch weniger Gestaltungsmöglichkeiten als bei Facebook oder Instagram. Das liegt aber natürlich auch daran, dass TikTok nur ein Content Format anbietet. Wir denken aber, dass TikTok sich hier noch einiges einfallen lassen wird.

Pinterest Bei Pinterest gibt es aktuell 4 Hauptziele, die bei der Einstellung einer Werbeanzeige verwendet werden können: Awareness, Markenpräferenz, Conversion oder Offline-Verkäufe. Gerade Conversion Ads funktionieren bei Pinterest sehr gut und haben aktuell noch einen deutlich niedrigeren CPC als beispielsweise Ads auf Facebook oder Instagram. Auch hier werden die Werbeanzeigen über den plattformeigenen Ads Manager eingestellt.

YouTube Werbeanzeigen auf YouTube tauchen in den verschiedensten Formaten auf. Am bekanntesten sind den Usern wohl die Werbung vor den Videos. Bei YouTube kann man aktuell zwischen: Display Ads, Overlay Ads, Infokarten, Bumber Ads, Video Ads und TrueView Video Ads wählen. Die Werbeanzeigen werden ebenfalls direkt über die Plattform eingestellt und bieten eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten.

LinkedIn Werbeanzeigen auf LinkedIn sind noch relativ neu, doch erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Über LinkedIn kann man im sogenannten Campaign Manager die Werbeanzeigen direkt einstellen. Hier gibt es noch etwas wenige Gestaltungs- und Zielmöglichkeiten. Aktuell kann zwischen sogenannten Sponsored Content, Message Ads, Dynamic Ads oder Text Ads gewählt werden. Als Ziele kann Awareness, Consideration oder Conversion ausgewählt werden. LinkedIn ist vor allem ein spannender Kanal für B2B Kunden. Der durchschnittliche TKP liegt allerdings auch höher als bei den anderen Plattformen.

5. Welche Vorteile entstehen für Brands/Agenturen

Kunden können von der Schaltung von Werbeanzeigen fast nur profitieren. Sicherlich muss hier gut überlegt werden, wie und wann die Werbeanzeige veröffentlicht wird, jedoch bietet sich hier immer eine große Chance. Eigene Content-Produktion oder die Beauftragung eines Influencer dafür ist immer mit Kosten verbunden. Im Idealfall entsteht hochwertiger und professioneller Content, den ideal über Social Ads ausgespielt werden kann. Natürlich entsteht beim Posten von Bildmaterial auf Social Media auch immer eine Art Streuverlust. Heißt, nur weil ein Influencer 10.000 Follower hat, werden keine 10.000 Personen erreicht. Das kann mit Social Ads ausgeglichen werden. Hier hat die Brand bzw. der Social Paid Specialist die genaue Kontrolle über die Zielgruppe, an die die Ad ausgespielt wird und kann diese ständig kontrollieren. So können Erfolge live gemessen und Verbesserungspotenzial erkannt werden. Für Brands ist es somit also fast noch einfacher als über den klassischen organischen Weg, ihre Zielgruppe zu erreichen.

Gleichzeitig kann so die Zielgruppe noch einmal aktiviert werden. So haben sie den Content bereits beim Influencer oder bei der Brand gesehen und haben ein paar Tage oder Wochen später wieder einen zweiten Touchpoint mit dem Produkt. Auch die Funktion des Re-Targetings ist eine großartige Möglichkeit für Brands, noch einmal einen zweiten Touchpoint zu schaffen. Auf datenbasierter Grundlage kann so gemessen werden, wer beispielsweise schon einmal mit der Brand, der Website usw. interagiert hat und diese Menge an Personen kann dann direkt über eine Social Ad angesprochen werden. Weiterhin können von einer Datengruppe auch sogenannte Custom- oder Lookalike Audiences gebildet werden.

6. Welche Vorteile entstehen für Influencer?

Auch Influencer oder Creator selbst können über ihren Kanal Social Ads schalten und so ihren eigenen Content verlängern. Die Vorteile sind ähnlich wie bei der Brand, diesmal eben zum Vorteil des Creators selbst. So bringen die Werbeanzeigen eine gewisse Reichweite in einer neuen Zielgruppe mit sich. User werden so auf den Content bzw. den Influencer aufmerksam, da sie in die Zielgruppe der Social Ad fallen. So erhält der Influencer eventuell auch neue Follower.

Wird das Posting des Influencer direkt bzw. 1:1 verlängert, hat die Schaltung noch einen weiteren Vorteil. Alle Interaktionen (Likes, Kommentare, Ansichten etc.), die bei der Werbeanzeige verteilt werden, zählen auf den organischen Post ein. So erhöhen sich Zahlen wie Engagement Rate, Ansichten usw. für den Influencer beim jeweiligen Post und verbessern seine Statistik.

Mehr Infos hierzu findest du auch in unserem Help Center: Was bedeutet die Schaltung von Social Ads für Influencer? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit Social Ads über meinen Account geschalten werden können?

7. Wie integriert Reachbird Social Ads in seine Influencer Marketing Kampagnen - Ein Kurzinterview mit unserer Social Paid Expertin Nicole Pasternak

Was ist das Besondere an dem Ad Service von Reachbird? Mit unserer Expertise bieten wir neben klassischen Influencer Kampagnen über Social Ads die Möglichkeit, den Influencer Content zielgruppengerecht auszuspielen und sorgen somit für höhere Reichweiten, Conversions und Traffic. Auf diese Weise können wir das Maximum aus dem Influencer Content rausholen und die User entlang des Sales Funnels abholen.

In welcher Methode zur Schaltung von Social Ads siehst du das meiste Potenzial? Die Ausspielung von Ads über die Kanäle von Meta sollten zum Standardrepertoire jeder Influencer Kampagne gehören. Aber auch TikTok darf nicht außer Acht gelassen werden. Da die organische Reichweite von Werbevideos durch TikTok eingeschränkt wird und man keine Möglichkeit hat, in den organischen Videos Links zu platzieren, sind Ads die ideale Option, um Reichweite, Traffic und Conversions zu generieren.

Was sind typische Fehler, die Brands bei Social Ads machen? 1. Auf datenbasierte Zielgruppen verzichten: Daten sind das wichtigste Gut der Plattformen und machen sie zu mächtigen Werbetreibenden. Diese Funktionen nicht für sich zu nutzen, sorgt für große Streuverluste. Datenbasierte Zielgruppen sind somit ein absolutes Muss, um die Personen zu erreichen, die man erreichen möchte.

2. Zu generische Creatives: Mit den Creatives steht und fällt der Erfolg von Ads. Die Zielgruppe kann noch so perfekt kalkuliert und erreicht werden – wenn die Creatives nicht hochwertig oder auf die Zielgruppe abgestimmt sind, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die gewünschte Performance erreicht. Je nachdem, in welcher Phase sich die Nutzer befinden, müssen sie auch anders angesprochen und mit anderen USPs an die Marke und deren Produkte herangeführt werden.

3. Nur statische Posts bewerben: Mit Video-Content wird im Schnitt eine deutlich bessere Performance erreicht als mit statischen Bildern. Reels und Storys von Influencern sind eine großartige Option, um kostengünstig hochwertigen Content für die Brand zu generieren und sollten unbedingt für Ads eingesetzt werden.

Was würdest du jeden empfehlen, der mit Social Ads startet? Am Anfang sollte vor allem viel ausprobiert werden: verschiedene Zielgruppen, unterschiedliche Ansprachen, diverse Content-Formate und Landingpages. So können nach und nach Best Practices generiert werden. Zudem sollte von Anfang an der Facebook Pixel implementiert sein, um so viele Daten wie möglich zu erfassen und somit Zielgruppen segmentieren zu können.

8. Fazit

Werbeanzeigen auf Social Media sind aus unserer digitalen Welt nicht mehr wegzudenken. Durch die direkte Steuerung und die Messbarkeit haben sie organischen Content einiges voraus. Doch man sollte auf keinen Fall blind an Social Ads herangehen. Es bedarf sehr viel Hintergrundwissen zum Thema und vor allem Erfahrung. Eine „perfekte“ Werbeanzeige zu erstellen, braucht Zeit und Erfahrung denn es gibt hier kein allgemeingültiges Rezept. Je nach Brand, Produkt, Zielgruppe usw. gibt es immer wieder Stellschrauben, um seine Werbeanzeige zu verbessern. Bei Werbeanzeigen gilt das gleiche wie auf Social Media: Werbeanzeigen von Menschen, in diesem Fall Content Creator, werden anders von der Community wahrgenommen als reiner Brand Content. Deshalb empfiehlt es sich, bei jeder Kampagne über eine Social-Paid-Strategie nachzudenken.

Wir beraten euch hierzu gerne. Einfach einen E-Mail an: commercial@reachbird.io senden.

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