Momfluencer als Bereicherung des Influencer Marketing

Man sieht es immer öfter: Mütter teilen ihren Alltag auf Social Media. Im Folgenden wird der Frage nachgegangen was hinter den Momfluencern steckt und welche Accounts erfolgreich sind.

Inhalt

  1. Was verbirgt sich hinter dem Begriff Momfluencer?
  2. Beispiele für erfolgreiche Momfluencer
  3. Kritik an Momfluencer
  4. Interview mit Brancheninsiderin Josefa Bauer

1. Was verbirgt sich hinter dem Begriff Momfluencer?

Momfluencer: Frau, Mutter und Influencer. Sie teilen ihr Familienleben und den Alltag auf verschiedenen Social-Media-Plattformen, geben sogenannte #momhacks preis und halten ihre Follower über Trendprodukte auf dem Laufenden. Doch stellt sich die Frage, welchen Vorteil Momfluencer hinsichtlich des Influencer Marketings bieten.

Seit Beginn der Pandemie konnte eine exponentielle Zunahme an Momfluencer-Accounts verzeichnet werden. Die hohe Nachfrage nach Content aus dem Familienleben anderer sowie der Austausch mit gleichgesinnten Müttern wird durch die konstant steigende Anzahl an Followern bestätigt. Der Trend hin zu Momfluencer beschränkt sich nicht nur auf den DACH-Raum, denn auch international sind Momfluencer gefragter denn je. Dadurch erzielen diese Influencer-Mütter eine große Reichweite, die sich Advertiser im Influencer Marketing zunutze machen können.

2. Beispiele für erfolgreiche Momfluencer

Es zeigen sich zwei Arten von Momfluencer in den sozialen Netzwerken. Zum einen gibt es Mütter, die ihre Accounts von Beginn an mit Familiencontent aufgebaut haben und gewinnbringend vermarkten. Ein Beispiel hierfür ist @marliesjohanna, die über Erziehung spricht und aus ihrem Familienleben berichtet – und das, ohne ihre Kinder zu filmen. Zum anderen ändern bereits erfolgreiche Influencer ihren Content in Richtung Kind und Familie, wenn sie Nachwuchs bekommen haben. Dadurch wird ein neues Zielpublikum angesprochen und ermöglicht eine zusätzliche Reichweite. So auch das Model @fionaerdmann, die in sich in ihrer Wahlheimat Dubai ein neues Leben mit ihrem Ehemann aufgebaut hat. Seit der Geburt ihrer zwei Kinder ist eine deutliche Veränderung ihres Contents hin zu Familienthemen zu erkennen.

Die Range der beworbenen Produkte erstreckt sich von Haushaltsartikeln und Küchenutensilien, die den Müttern das Leben erleichtern sollen, über Babyartikel bis hin zu Kleidung und Lebensmitteln für die Kinder oder die gesamte Familie. Auch der Markt für Nachhaltigkeit und vegane Ernährung wird bedient. Ein weiterer Punkt, der betrachtet werden sollte, ist die Etablierung eines Podcast als Erweiterung des Portfolios. Die Thematik beschränkt sich wie bei @mother_pukka nicht auf die Stolpersteine der Elternschaft, sondern bietet Mehrwert für alle Mütter, die sich auch beruflich verändert haben. Momfluencer haben sich in den letzten Jahren zu eigenen profitablen Marken entwickelt, weshalb sie für das Influencer Marketing nicht zu vernachlässigen sind.

3. Kritik an Momfluencer

Doch trotz aller positiven Aspekte wird auch Kritik an den Social-Media-Müttern geübt. Kritiker lehnen unteranderem die Glorifizierung des perfekt harmonisch inszenierten Familienlebens ab und fordern mehr Realität. Allerdings zeigte @dooce mit ihren Beiträgen über die Schattenseiten des Elternseins, dass sich ebenfalls mit negativen Aspekten der umsatzstärkste Blog entwickeln konnte. Bestätigt wurde dies durch die Forbes-Listung unter die 30 einflussreichsten Frauen der Medienwelt.

Influencer Marketing mit Momfluencern bietet Advertisern verschiedener Branchen die Möglichkeit ihre Produkte einem neuen stetig wachsenden Publikum zu präsentieren - ein kaufkräftiges Publikum, das immer auf der Suche nach Neuem ist.

Weitere erfolgreiche Momfluencer

# Instagram Name Follower Anzahl Kinder
01 @henni.kristin 37.8k 1
02 @stephanie_massaker 108k 3
03 @mamawahnsinnhochvier 43k 4
04 @babykindundmeer 233.1k 4
05 @emelietorling 35k 3
06 @verenas_mamablog 25.7k 4
07 @mutimbauch 30.4k 1

4. Interview mit Brancheninsiderin Josefa Bauer

Josefa Bauer

Josefa, erzähle doch bitte etwas zu deiner Person. Wer bist du? Was begeistert dich an Social Media? Wie bist du zu Joie gekommen? Ich bin Josefa, 28 Jahre alt und Social Media Specialist bei der Kindermarke Joie. Ich habe Medienwissenschaft, Philosophie und Theaterwissenschaft in Trier und Mainz studiert. Nach meinem Volontariat und meiner anschließenden Tätigkeit als PR Consultant in einer PR-Agentur bin ich als Social Media Specialist zu Joie gekommen. Seit fast 1,5 Jahren darf ich die Marke Joie nun im Bereich Social Media und Influencer Marketing unterstützen.

Ihr arbeitet mit bis zu 100 Mom-und Dadfluencern zusammen. Wie habt ihr es geschafft, so viele Mom-und Dadfluencer für Kooperationen zu finden und zu begeistern? Ganz einfach: Unsere Produkte sind wahre Elternlieblinge! 😉 Joie sieht man im Freizeitpark, in der Stadt und bei den eigenen Bekannten. Genau wie andere Eltern sind Mom- und Dadfluencer von sich aus bereits von der Marke begeistert, haben Gutes aus ihrem Freundeskreis gehört oder wollen unsere Produkte gerne kennenlernen! Zahlreiche Anfragen kommen bei uns also von den Influencerinnen und Influencern selbst.

Anhand welcher Kriterien wählt ihr die Influencer aus? Uns ist der Brand Fit sehr wichtig. Passt es menschlich, passt der Account von der Message her und vom Stil zu unserer Marke? Hat sich der- oder diejenige bereits mit unseren Produkten beschäftigt? Das ist Nummer eins. Danach schauen wir natürlich auf die Metriken und prüfen, ob die Zielgruppe der Influencerin oder des Influencers zu unserer passt, wie hoch die Followerzahl ist, wie das Engagement bei ähnlichen Themen ist. So kommt es auch, dass wir sowohl mit kleineren als auch mit größeren Accounts zusammenarbeiten und bei beiden Erfolge sehen.

Liegt euer Fokus der Momfluencer-Kampagnen hauptsächlich auf der DACH-Region oder würdest du sagen, dass es international ausgeglichen ist? Unser Fokus liegt ganz klar auf Deutschland und Österreich, da wir als Vertriebsgesellschaft für diese Länder verantwortlich sind.

Welche Aspekte gibt es zu berücksichtigen in der Zusammenarbeit mit Mom-und Dadfluencer? Wir befinden uns hier auf emotionalem Terrain! Es geht nicht um Produkte für die Eltern selbst, sondern für die Kinder; für die Allerkleinsten! Das ist in meinen Augen der größte Unterschied und auch die größte Besonderheit in der Arbeit mit Mom-und Dadfluencern. Noch dazu sind unsere Produkte regelmäßige Wegbegleiter im Alltag, ob nun als Kinderwagen beim Waldspaziergang oder als Kindersitz auf dem Weg in den Urlaub. Da haben wir natürlich vollstes Verständnis dafür, dass sie auch absolut überzeugen müssen. Sowohl in puncto Sicherheit und Komfort als auch Style. Und genau das ist unser Anspruch, sowohl als Marke Joie, als auch im Bereich Influencer Marketing, in dem ich jede:n Kooperationspartner:in ausführlich berate, um das richtige Produkt für sie oder ihn zu finden.

Was waren in deinen Augen die größten Erfolge sowie Fehltritte mit Mom-und Dadfluencer? Ich finde es großartig, wenn unsere Partnerinnen und Partner begeistert von unseren Produkten sind; uns zum Beispiel rückmelden, dass ihr Baby jetzt viel lieber Auto fährt oder dass das Kind den Buggy als Rückzugsort nutzt. Auch wenn die Posts, Reels und Stories zu unseren Produkten bei der Community der/des Influencer:in gut ankommen, Rückfragen und positives Feedback kommen, freut mich das immer sehr. Der größte Fehltritt ist in der Regel völlig unbeabsichtigt. Gerade bei Kindersitzen ist das Thema Sicherheit besonders relevant und wichtig. Leider wurde uns schon das ein oder andere Bild zur Freigabe zugeschickt, auf dem der Kindersitz nicht richtig installiert oder genutzt wurde. Das klären wir dann natürlich genau auf, geben Tipps und Hinweise zur korrekten Nutzung und unterstützen bei der Installation.

Welche Do‘s & Dont‘s würdest du deinen Branchenkollegen an die Hand geben? Viel Spaß an der Sache haben, gerne kommunizieren, die wichtigen Parameter kennen und checken, aber auch deutliche Absprachen treffen können – das ist im Influencer Marketing besonders wichtig! Gerade bei unseren „erklärungsbedürftigen“ Produkten ist dies absolut unverzichtbar, da für unsere Kooperationspartner:innen in vielen Fällen die wichtige Beratung im Fachhandel wegfällt, wenn sie von uns die Joie-Produkte im Rahmen einer Kooperation erhalten. Diesen Part übernehme also zum Großteil ich. Klare, verständliche Briefings, regelmäßiger Kontakt, gute Kommunikationsskills, Erreichbarkeit, Geduld und Begeisterung für die eigenen Produkte sind dafür also unerlässlich! Und immer bedenken: Unsere Kooperationspartner:innen sind Eltern, ja, sie sind auch Influencer:innen, aber hauptsächlich Eltern. Wenn also das Kind krank ist oder seit Tagen kaum geschlafen hat, steht das Posting mit dem neuen Kindersitz auch mal nicht an erster Stelle. Genauso wenn es sich um Produkte für Babys handelt: nach der Geburt steht auch erst einmal ganz viel Kuschelzeit an und Content wird erst wieder einige Wochen später veröffentlicht. Gute Planung, Geduld oder möglichst flexible Deadlines sind also unerlässlich.

Hast du eine lustige Geschichte mit Mom-und Dadfluencern zu erzählen, an die du dich gerne zurückerinnerst? Das ist weniger eine lustige Geschichte als eine schöne Erinnerung. Ich freue mich immer sehr, wenn eine Kooperation langfristig(er) ist und ich mit unseren Kooperationspartner:innen regelmäßig im Austausch stehe, sie auch mal etwas Privates teilen oder mir in einer Sprachnachricht wirklich begeistert von ihrem neuen Buggy erzählen und was sie damit erlebt haben. Unsere Produkte werden auch gern auf Reisen mitgenommen und manche Nachrichten und Fotos gab es dann schon aus Dubai oder Portugal! Diese Begeisterung über die Produkte freut mich persönlich immer sehr und den regelmäßigen, persönlichen Austausch schätze ich!

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